Alhainen lag am Boden. Nunspu, der große Greif, hatte seine Krallen in den Unterleib des großen Frostriesen gerammt. Alhainen Salikammo Pahlaisakemia Taito wußte, daß es zuende geht. In desen letzten Minuten fragte er sich, ob sein Leben lebenswert war, ob er es vor den Göttern verantworten könne.
Doch wer waren eigentlich seine Götter? Im Alter von elf Jahren wurde er von den Zomaspuz-Goblins aus dem Haus seiner Familie geraubt, aus dem Haus von seinen Eltern Vale und Julmuus. Auch wenn er sein eigentliches Volk der Frostgiganten oft vermisste, fand er bei dem kleinen Volk der Goblins recht schnell Anschluß, ja, zwei Jahre nach seiner Gefangenschaft wurde er zum General befördert.
Nun, da Alhainen am Boden lag und der Weg in das Totenreich sein letzter Weg sein würde, dankte er den Göttern – welchen auch immer – dafür, daß er als General die Goblins nie in eine Schlacht gegen die Frostgiganten ziehen lassen mußte.... Sei es Ospmuz, die Göttin der Gerechtigkeit, sei es Soulista, der Kriegsgott seines alten Volkes, er würde danken, wenn dieser Lauf ein Ende nahm.
Er siedelte sich in der von Zomaspuz eroberten Stadt Auditiotenebra an.
Auditiotenebra, oder die schönste Mitternacht, wie der Name übersetzt bedeutete, war ursprünglich eine Stadt eines anderen Goblin-Volkes, jedoch wurde diese vor fast fünfzig Jahren zu einer Geisterstadt. Zu viele Angriffe prallten auf die Festung ein, so daß mit jeder Angriffswelle nicht nur jegliche Verteidigung, sondern jede Seele selbst starb. – War das nicht eine seltsame Parallele zu Stosbubstato, der ersten großen Stadt seines Goblinvolkes? War vielleicht Auditiotenebra eine Belohnung von Lasut, der Göttin des Lichtes? Ugke Smustumurar, sein Herr und der Herr aller Goblins seines Volkes, glaubte das....
Doch Auditiotenebra hielt ihn nicht, Alhainen zog es in die Wildnis. Auch Ugke sagte, das Licht von Lasut müsse in die Unterwelt getragen werden, und so begab Alhainen sich auf Reisen, die ihn zur höchsten Bergspitze und zu den feurigen Schmieden der Unterwelt führte. Das Licht Lasuts begleitete ihn, erleuchtete die Kreaturen der Finsternis und gab ihm Kraft bei Kämpfen gegen einen Titan, ein göttergleiches Wesen: Der Hügeltitan Kanec, undwillig, sich den Kräften der Schöpfung unterzuordnen stellte sich ihm, dem Boten Lasuts in den Weg. Und ähnlich die Greifen! Tode Dongdustasost, der Nachfolger seines Herrn Ugke war der Überzeugung, daß die Greifen die Geissel dieser Neuen Lande wären. Ihre Schwingen würden das Licht Lasut abwehren. Und so zog Alhainen los, die Greifen der Welt zu jagen, nicht wissend, daß dies sein letzter Feldzug für Zomaspuz und für Lasut war...
Der Blick zurück überzeugte Alhainen: Er konnte stolz auf sein Leben und sein sterben sein. Und unter den erbarmungslosen Schlägen und Bissen von Nunspu schloß er schließlich im Frieden mit der Welt die Augen.
Ich hatte schonmal auf meinem eigentlichen Blog über Dwarf Fortress gesprochen. Hier widme ich mich einer Funktion, die weniger ein Spiel als ein Legenden-Simulator ist. Obiger Text ist meine persönliche Interpretation dessen, was der Weltgenerator als Geschichte einer Goblin Zivilisation ausspuckt. Es geht um einen Mehrfrontenkrieg, der das Reich der Zomaspuz (Übersetzt teuflischer Inzest. Grandioser Name...) fast vernichtete, die jedoch wieder erstarkten und sich nun als stabiles Reich behaupten können. Ich wollte damit kurz zeigen, daß dieses Spiel eben nicht nur ein Spiel ist, sondern auch ein Epengenerator - zugegebenermaßen ein Generator, der seltsame Namen generiert. Ich muß gestehen, daß mir Dwarf Fortress selbst oft zu komples ist, und ich lieber über Dwarf Fortress lese statt es konkret zu spielen. Und ähnlich generiere ich einfach gern Welten, um mir die Geschichte dieser Welten genauer anzugucken.
Obiger Text ist durch eine Welt, die in Masterwork Dwarf Fortress generiert wurde (mit dem Preset "cursed Uborg"), einem so genannten Mod von Dwarf Fortress. Über diese Mods werde ich sicherlich auch demnächst berichten. Jedenfalls kann ich jedem Menschen empfehlen, sich Dwarf Fortress herunterzuladen, nur um eine solche Entwicklung von Epen zu bestaunen.
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